Neues Selbstverständnis und Strategie der Campingwirtschaft in Österreich
Conos Campingstudie für Österreich als Grundlage für einen gemeinsamen, starken Zukunftsweg
Ein bedeutender Meilenstein in der Entwicklung einer der besonders boomenden Tourismusformen fand vor kurzem in Graz statt: Der 1. Österreichische Camping Gipfel lockte am 11. und 12. April 2024 über 140 Teilnehmer:innen der „Camping Familie“ aus dem ganzen Land sowie zahlreiche internationale Partner und Institutionen an. Ein Höhepunkt des Gipfels war die Präsentation der ersten österreichweiten Campingstudie, die von der conos GmbH im Auftrag der Camping Initiative Steiermark in Kooperation mit dem WKO Fachverband der Freizeit- und Sportbetriebe im Vorfeld des Gipfels erstellt wurde und als zentrale Diskussionsgrundlage für künftige Strategien diente.
Camping in der Mitte der Tourismuslandschaft angekommen
Wesentliche Erkenntnis der Studie ist, dass Camping – entgegen noch vieler Vorurteile – sich in der Realität längst von der „billigen Urlaubsform“ zu qualitäts- und gehaltvollen Lifestyle- und Naturerlebnis-Ferien entwickelt hat. Mira Kylander, Co-Autorin der conos-Studie, stellte fest, dass Camping in vielen Regionen mittlerweile eine wichtige strukturelle Säule der Tourismuslandschaft darstellt. Trotz dieses dynamischen Wandels ist vielen Touristikern die potenzielle künftige Rolle und Chance des Campings noch viel zu wenig bewusst.
Camping als Impulsgeber für regionale Wertschöpfung
Als weiteres zentrales Ergebnis zeigt die Studie die hohe Bedeutung des Campings als Impulsgeber für die regionale Wertschöpfung auf. Auch wenn aktuell noch oft solide Daten zu den Tagesausgaben fehlen, zeigt eine erste ökonomische Annäherung, dass mehr als eine halbe Milliarde an regionalen Umsätzen und rund 8.000 bis 9.000 Arbeitsplätze in Österreich direkt und indirekt vom Campingtourismus (ohne Campinghandel) profitieren. „Rund zwei Drittel der Camping-Umsätze werden dabei in im Umfeld von Stell- bzw. Campingplätzen in regionalen Betrieben ausgegeben, z.B. für Gastronomie, Handel oder touristische Attraktionen und Highlights“, betont Co-Autorin Manuela Wiesinger von der conos.
Gemeinsam klare Visionen & Handlungspfade verfolgen
Arnold Oberacher, Studienleiter und Geschäftsführer von conos, unterstreicht die daraus resultierende Notwendigkeit gemeinsamer Visionen und Handlungspfade der österreichischen Campingbranche für die Zukunft. Vor allem drei zentrale Strategieempfehlungen wurden abgeleitet, die in den kommenden Jahren von der „Campingfamilie Österreich“ im Schulterschluss mit dem Bund und den Ländern, der Österreich Werbung und den Landestourismusorganisationen sowie der Tourismusbranche im Interesse der österreichischen Tourismusentwicklung forciert werden sollen:
- Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung zur geänderten und künftigen Bedeutung und dem Stellenwert des Campings in der Tourismusbranche schärfen.
- Die international vergleichsweise hohe Qualität des Campingangebotes in Österreich durch zeitgemäße Entwicklungen z.B. im Bereich Digitalisierung und Nachhaltigkeit wie auch Stellplatzlösungen sowie durch innovative Ansätze z.B. in Form von Road-Trips oder Themenkombinationen (wie „Camping & Kulinarik“ etc.) stärken und profilieren.
- Erschließung neuer Märkte und Zielgruppen durch innovative Produkte wie Glamping und Mietcamping oder gezielte Marktbearbeitung zur Saisonverlängerung und Diversifizierung.
Diese Strategieempfehlungen stellen wichtige Leitlinien für eine qualitative, nachhaltige und wertschöpfungsorientierte Weiterentwicklung der Campingbranche und deren immer wichtiger werdenden Beitrag für die Tourismuswirtschaft Österreich dar. Durch den Schulterschluss der Campingfamilie Österreichs und die enge Zusammenarbeit mit allen Touristikern des Landes wird ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige und differenzierende Zukunfts-Positionierung und -Entwicklung des österreichischen Tourismus geschaffen.
Nähere Infos unter www.campinggipfelaustria.info
Mag. Arnold Oberacher
Bildquelle: Fotos by Foto Thomas Fischer
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